Karl V., von vielen als der europäischste der Spanischen Könige angesehen, führte in Granada die Reformvorhaben seiner Großeltern, der Katholischen Könige, weiter. Der Renaissance-Stil setzt sich auf dieser Reisestrecke nun schon vollständig durch und zeigt sich in den folgenden Monumenten und Ecken der Stadt Granada: Altes Konvent „Del Carmen“ (heute Gemeinde); Stallung des Konvents „Del Carbón“; Alcaicería; Alonso Cano-Platz; „Pasiegas“-Platz; Fassade der Kathedrale; Tor „Del Perdón“; und die Kathedrale. Im Verlauf des 16. Jh. legt sich die moderne Stadtanlage allmählich über die maurische drüber. Die Kathedrale wird als der erste Renaissance-Bau Spaniens angesehen und ist ein Werk von Diego de Silo. Am Anfang war es der Wunsch Karl V. , dass sie die Familiengruft der ersten spanischen Dynastie aufnehmen solle, da die „Königliche Kapelle“ als ungenügend angesehen wurde. Begonnen von Egas und vollendet von Diego de Silo wurde dieser grandiose Tempel 1667 durch den Granadiner Alonso Cano mit einem barocken Tor abgeschlossen. Sehr nahe der Kathedrale liegt die Stallung „Corral del Carbón“, die 1336 als muselmanische Warenbörse gebaut worden war. Nach der christlichen Eroberung wurde sie in einer öffentlichen Versteigerung verkauft. Damals wurde sie in „Corral del Carbón“ (Kohlehof) benannt, da sich die Kohlenhändler in diesem Gebäude niederließen. Es wurde Anfang des 16. Jh. auch als Theater genutzt.
|